Freitag, 24. Februar 2012

Arbeit - Sinn des Lebens?

Bereits von 2009 und trotzdem sehr aktuell.
Ist der Mensch tatsächlich für die Arbeit geschaffen?
Brauchen wir einen neuen Begriff von Arbeit?

„Paris-Berlin, die Debatte versucht, die kulturelle Dimension von Arbeit zu erfassen, der sozialen Komponente von Arbeit gerecht zu werden und den Begriff von Arbeit neu zu füllen, der über reine Erwerbstätigkeit hinausgeht.
Liegt die dazu passende Utopie vielleicht genau in jenem Bereich zwischen der Befreiung von der Arbeit und der Erfüllung in der Arbeit?
Paris-Berlin diskutiert mit Daniel Tyradellis, Dominique Méda, Sophie de Menthon und Paul Ariès."

Teil 1:




Teil 2:



Teil 3, 4, 5 und 6 findet ihr hier.

Sonntag, 19. Februar 2012

Carsten wird Astronaut.

Vorname, Alter, Stadt
Carsten, 38, Berlin

Was wolltest du als Kind werden?
Als Kind und Teenager wollte ich Archäologe werden – weil ich diese untergegangen „Welten“ früherer Kulturen so spannend fand. Ein Bekannter meiner Eltern war Archäologe und seine Diavorträge waren für mich faszinierende Reisen …

Was ist dein Beruf?
Ich schreibe – weil mich Menschen, ihre Ticks, ihre Berufe, Lebensläufe, ihre Ängste und ihre Träume mehr interessieren als alles andere.

Wie viele Stunden arbeitest du/Woche?
Da Schreiben nicht nur Arbeit, sondern auch Leidenschaft ist, zähle ich nicht wirklich meine Wochenstunden. Ich bin unter der Woche meistens acht bis neun Stunden am Schreibtisch oder am Cafétisch, am Samstag etwas weniger und der Sonntag ist frei – da geht’s raus in die Natur, an den See, in den Park, und schon wieder ins Café (Menschen beobachten lässt mich eben einfach nicht los :=)

Bist du glücklich mit deiner Arbeit?
Glück ist so ein großes Wort – da wird mir ein bisschen unheimlich. Deshalb sage ich: Je mehr Zeit ich dafür habe, genau die Texte zu schreiben, die ich schreiben will, desto mehr fühle ich mich bei mir selbst.

Würdest du etwas anderes machen, wenn du die freie Wahl hättest?(Wenn ja, was?)
Ich würde das Zeitverhältnis zwischen Auftragsarbeiten und freien Arbeiten umdrehen (d.h. mehr belletristische Texte schreiben als Textaufträge ausführen. Zurzeit ist es noch anders rum.)

Wie viel verdienst du monatlich?
Ich brauche nicht allzu viel Geld, um zufrieden zu sein. Und ich nähere mich langsam (Betonung auf langsam!) dem Punkt, wo ich sage: Mehr muss nicht sein.


Montag, 13. Februar 2012

"Die Befreiung der Arbeit: Das 7-Tage-Wochenende"

"was machen wir heute? protestieren.

boah ich kanns nicht mehr hören. "das haben wir schon immer so gemacht. das muss so sein. das ist normal. so ist das eben."
wer bestimmt das? wer sagt das? wer darf das entscheiden? das ist doch mein leben. meine zeit. meine tage, minuten, wochen und jahre. und ich habe doch nur dieses eine leben. und du auch. und du. wir alle. oder etwa nicht?
muss ich die zähne zusammenbeißen? muss ich wochenlang durchhalten, für 2 tage freiheit? muss ich das? und wenn ja, wer oder was lässt mich müssen und sollen statt wollen? und warum sind sich darin alle einig?
darf ich nicht einfach wollen und riskieren und alles auf eine karte setzen, die freiheit und träume heißt? und sollte nicht dieser weg der normale sein? und was ist überhaupt normal? ist es nicht das ziel, glücklich zu sein? und ist nicht der weg das ziel? was, aber wenn man nur noch läuft um ein ziel nach dem anderen zu erreichen, ohne zu bemerken, dass es gar keines mehr gibt? und ohne sich während des laufens umzuschauen und zu bemerken wie schön alles ist? aber was wenn durchhalten so normal wie atmen geworden ist? und träumen so unrealistisch wie science fiction? was, wenn keiner mehr fragt? wenn alle nur noch schlucken? was wird zählen? was wollen wir erinnern? um was soll es gehen? welche geschichte werden wir schreiben?
und was machen wir heute? protestieren!"
(via herzscheiße)

Aus diesem Anlass und weil es so wichtig ist, dass es auch andere Modelle gibt:

"Weltweit starren Manager fassungslos auf die Firma Semco: Was dort passiert, widerspricht allem, an was sie glauben. Die 3000 Mitarbeiter wählen ihre Vorgesetzten, bestimmen ihre eigenen Arbeitszeiten und Gehälter. Es gibt keine Geschäftspläne, keine Personalabteilung, fast keine Hierarchie. Alle Gewinne werden per Abstimmung aufgeteilt, die Gehälter und sämtliche Geschäftsbücher sind für alle einsehbar, die Emails dafür strikt privat und wie viel Geld die Mitarbeiter für Geschäftsreisen oder ihre Computer ausgeben, ist ihnen selbst überlassen.

Was für heutige Personalchefs klingen mag, wie ein anarchischer Alptraum, ist in Wirklichkeit eine Erfolgsgeschichte. Seit das Unternehmen von Inhaber Ricardo Semler umgestellt wurde, stiegen die Gewinne von 35 Millionen auf 220 Millionen Dollar. Und nicht nur die Zahlen geben Semler recht, sondern vor allem die Mitarbeiter: Die Fluktuationsrate bei Semco liegt unter einem Prozent. Das Rezept ist einfach: Behandele deine Mitarbeiter wie Erwachsene, dann verhalten sie sich auch so. Je mehr Freiheiten du ihnen gibst, desto produktiver, zufriedener und innovativer werden sie. Ein Unternehmen besteht aus erwachsenen gleichberechtigten Menschen, nicht aus Arbeitskräften. Jeder hat das Recht, sich frei zu entfalten und eine gesunde Balance zwischen Beruf und Privatleben zu finden. Entgegen allem, was man aktuell zu glauben scheint, machen Druck und Stress Menschen nicht produktiv, sondern ganz einfach nur kaputt. Und dabei verliert das Unternehmen letztlich genauso wie der Mensch. (...)"

Den ganzen Artikel gibt es hier.

Und noch ein Video zum Thema: "Die Geschichte deiner Versklavung"




via http://www.freiwilligfrei.info/